McLaren Bericht Teil 2 – Der dopingverseuchte Sport Russlands

Ein weiterer Teil des sog. McLaren-Reports ist veröffentlicht worden. Danach sollen weit mehr als bisher bekannt russische Sportler in den Dopingsumpf Russlands verstrickt sein. Der Bericht geht von über 1000 Athleten in 30 Sportarten aus, die in ein staatlich gesteuertes Dopingsystem involviert waren. Gesteuert und überwacht vom russischen Sportministerium. Betroffen davon Sportler, die u.a. bei den Olympischen Sommerspielen in London 2012 am Start waren ebenso wie Athleten, die in Sotschi 2014 anlässlich der Olympischen Winterspiele Medaillen gewonnen haben. Direkt beschuldigt wird durch den Bericht der frühere Sportminister und heutige Vize-Ministerpräsident Mutko. Unter den (beschuldigten) Athleten sind Medaillengewinner von Sotschi – angeblich – 12, davon vier Goldmedaillengewinner, 15 Gewinner von Medaillen in London.

Obwohl – was bedauerlich ist – keine Namen von Sportlern genannten werden, seien über 1000 Dokumente gesichert und ausgewertet worden, die das dopingverseuchte Sportsystem der Russen entlarve. Man darf angesichts dieser Enthüllung gespannt sein, wie das IOC namentlich Dr. Thomas Bach reagiert, der bereits im Vorfeld darauf verwiesen hatte, dass man keine voreiligen Schlüsse ziehen dürfe.

 

Wie verseucht waren die Olympischen Spiele von Sotschi?

Erneut gibt es schwere Vorwürfe gegen den russischen Sport. Vorwürfe, die vom Tenor her nicht neu sind. Es geht um strukturelles Doping im russischen Wintersport, konkret um Dopingvergehen während der Olympischen Winterspiele in Sotschi. Beschuldigt werden Athleten, Medaillengewinner, Olympiasieger ebenso wie die Sportführung des Landes und zwar durch den früheren Chef des russischen Doping-Kontrolllabors, Grigori Rodschenkow, der sich mittlerweise in die USA abgesetzt und dort sein angebliches Wissen in einem Interview preisgegeben hat. Den Inhalt seiner Beschuldigungen kann man nachlesen, das Interview ist veröffentlicht in der New York Times.

Es sei mit Hilfe der Sportführung Russlands und des Geheimdienstes FSB – man stand in Sotschi aus russischer Sicht unter enormen Erfolgsdruck – bereits im Vorfeld der Olympischen Spiele an regelrechten Doping-Cocktails gearbeitet worden. Es sei ein System der nachträglichen Vertuschung installiert worden, welches Rodschenkow detailliert und sehr substantiiert seinen Interviewpartner schildert. Er belegt seine Anschuldigungen mit angeblichen Mails, die er vom Ministerium für Sport erhalten haben will. Darin seien jeweils die Namen der Athleten mitgeteilt worden, deren Dopingproben ausgetauscht werden müssten, was er schließlich veranlasst habe. Er nennt Namen, u.a. den Bobpiloten Alexander Zubkow und den Olympiasieger im Skilanglauf Alexander Legkow.

Was ist dran an diesen Beschuldigungen? Wer überprüft die Vorwürfe? Mit welchen Konsequenzen? Viele Fragen, auf die es hoffentlich bald ansatzweise Antworten gibt.

Wir bleiben dran.

Steffen Lask

Gibt es den ersten Dopingfall in Sotschi?

Nach Medienberichten soll es einen deutschen Athleten betreffen, der positiv auf ein verbotenes Dopingmittel getestet wurde. Das wurde bereits am gestrigen Abend bekannt. Es soll sich um einen Sportler des Deutschen Skiverbandes (DSV) handeln. Zum DSV zählen mehrere Sektionen: Biathlon, Langlauf, Nordische Kombination, Ski alpin, Skicross, Ski-Freestyle und Skispringen. Noch heute soll die B-Probe geöffnet werden. Namen wurden nicht genannt. Und das ist auch gut so. Erst nach Öffnung und Untersuchung der B-Probe sollte die Öffentlichkeit in Kenntnis gesetzt werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die causa – erster Dopingfall in Sotschi – entwickelt. Wir werden berichten.

 

Prof. Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt

Verhandlung – Erster Fall der Olympischen Spiele vor Gericht!

Die Freestylerin Daniela Bauer ist vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS), der für die Olympischen Spiele in Sotschi eine ad-hoc Kammer eingerichtet hat mit ihrem Einspruch gescheitert. Bauer hatte sich ihren Start, welcher ihr vom Österreichischen Skiverband und dem Österreichischen Olympischen Komitee verweigert worden ist, einklagen wollen. Sie wollte vor dem CAS ihre Nachnominierung für Halfpipe-Wettbewerbe erreichen. Bauer ist der Auffassung, dass sie die Nominierungskriterien des Weltverbandes FIS erfüllt habe und ihr deshalb ein Quotenplatz zur Verfügung stünde. Den Platz aber habe das Olympische Komitee Österreichs zurückgegeben, weil Bauer eben nicht die sportlichen Kriterien erfüllt habe. Die Richter des CAS folgten im Ergebnis der Begründung des Österreichischen Skiverbandes und des Olympischen Komitees.

Bleibt abzuwarten, ob sich Daniela Bauer mit der Entscheidung des ad-hoc-Gerichts abfindet.

Prof. Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt