Sportförderung vs. „Zielvereinbarung“

(14.08.2012)

Wer hat nicht die Rabulistik verfolgt, mit der die Herren Sportfunktionäre Michael Vesper und Dr. Thomas Bach in Interviews erklärt haben, was sie in der Öffentlichkeit nicht sehen oder gar diskutieren wollten ? Die Auslegungsmethoden, mit denen der Kollege Dr. Bach den Begriff der „Zielvereinbarung“ interpretiert und klargestellt wissen will, dass es sich insoweit eher um „abstrakte Potenziale“ handle, sind merkwürdig. Was ist am Begriff „Zielvereinbarung“ irreführend ? Offensichtlich ist der DOSB doch nicht im Konsenz mit „seinen“ Fachverbänden, wie das durch Dr. Bach betont wurde.  Es mehren sich die Stimmen aus den Fachverbänden, die da verlautbaren, dass sie von dieser Ziel-Vereinbarung des DOSB und des Bundesinnenminsteriums keine Kenntnis hatten. Im Nachhinein typisch und durch die Zielvereinbarung an sich nicht gerechtfertigt, ist die öffentliche Einschätzung derer, die da Zufriedenheit über das Erreichte äußern.

Und bitte: In diesem Kontext betrachten wir nochmals das echauffierte Äußern des DOSB-Präsidenten Dr. Bach im Zusammenhang mit den Forderungen von Athleten nach sozialer Absicherung. Die Aussage eines Sportlers – ich meine es war der Silbermedaillengewinner im Keirin, der Bahnradsportler Maximilian Levy, der da sinngemäß äußerte, er sei nicht Dank der Förderung, sondern trotz der Förderung erfolgreich in London gewesen, ist bemerkenswert. Das mag überspitzt klingen, hat aber einen wahren Kern.

Die Diskussion tut gut. Sie muss weitergehen und durchaus zu Veränderungen führen, wenn wir in der Erwartung sportlicher Erfolge die Deutschen Nationalmannschaften in der Zukunft weiter begleiten.

 

Dr. Steffen Lask

Rechtsanwalt



Autor:
Steffen Lask
steffen.lask@ecovis.com
Website

Tags: