Dopingverdacht in Regionalliga

_jbm8413

Gedopt wird nicht nur im professionellen Bereich und auf höchstem sportlichen Niveau, auch Amateursportler bedienen sich hin und wieder eines unerlaubten Mittels oder einer verbotenen Substanz. So ist kürzlich ein neuer Dopingverdacht im Amateurfußball aufgetaucht. Betroffen ist Joseph Mensah, ein Mittelfeldspieler des FC 05 Schweinfurt. Die A-Probe des 29-Jährigen soll positiv ausgefallen sein. Sein Verein hat bereits die Öffnung der B-Probe beantragt. Mensah bleibt bis zur endgültigen Aufklärung suspendiert, ihm droht eine Sperre von acht Wochen bis zu zwei Jahren.

Die Unterwerfung unter die allgemeinen Anti-Doping-Richtlinien ist für jeden Spieler der Regionalliga Bayern obligatorisch. Eine Verweigerung hat eine Ablehnung oder Entziehung der Spielerlaubnis zur Folge.

Bedenkt man die im vollen Gang befindlichen Ausarbeitungen eines Anti-Doping-Gesetzes in Deutschland, dürfte sich Mensah – soweit tatsächlich Unerlaubtes zur Anwendung kam – glücklich schätzen, dass der Dopingkonsum nach geltendem Recht (noch) nicht strafbar ist. Bekanntlich steht zur Debatte, u.a. eine uneingeschränkte Besitzstrafbarkeit, eine Strafandrohung bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe für Doper und Preisgeldentzug bei Dopingverdacht einzuführen.

Bleibt demnach abzuwarten, wie einerseits die B-Probe ausgehen und andererseits der angedachte Anti-Doping-Strafbarkeitskatalog schlussendlich aussehen wird.

Dennis Cukurov

LG Köln verdonnert Bayer 04 zu Rückzahlung

Armdrücken

Laut Pressemitteilung des Landgerichts Köln vom 22.10.2014 muss Bayer 04 Leverkusen insgesamt ca. 15.9 Millionen € an den Insolvenzverwalter der TelDaFax-Gruppe zurückzahlen. Dies habe die 26. Zivilkammer des Landgerichts entschieden.

Der nunmehr insolvente Partner der Werkself habe in den Jahren 2009 bis einschließlich Juni 2011 aufgrund eines Sponsoringvertrags Zahlungen geleistet. Erst am 1. September 2011 erfolgte die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Das Gericht kam jedoch zur Überzeugung, dass der ehemalige Sponsor bereits vorher zahlungsunfähig gewesen sei und dass die Verantwortlichen des Bundesligisten spätestens ab Oktober 2009 Kenntnis davon gehabt und dennoch auf Zahlung bestanden hätten. „Wir sind enttäuscht und überrascht, dass die Vielzahl unserer Argumente und Tatsachen nicht berücksichtigt worden sind. Uns liegen derzeit noch keine weiteren Details vor. Wir werden nun die Urteilsbegründung abwarten und dann prüfen, ob wir gegen diese Urteile in der nächsten Instanz Berufung einlegen werden“, verdeutlichte der Leverkusener Geschäftsführer Michael Schade.

Juristischer Hintergrund der Rückzahlungsverpflichtung ist die Insolvenzanfechtung. Schutzzweck ist die Gleichstellung aller Insolvenzgläubiger. Insoweit kann eine Benachteiligung ebenjener vorliegen, soweit Zahlungen trotz Zahlungsunfähigkeit bei Kenntnis des Zahlungsempfängers von der Zahlungsunfähigkeit vorliegen.

Bleibt abzuwarten, ob Bayer 04 Leverkusen Berufung einlegen oder sich dem landgerichtlichen Urteil beugen wird.

Dennis Cukurov

NBA pfeift Alba-Sieger-Shirts zurück

Basketball

Anfang Oktober gaben sich die San Antonio Spurs im Rahmen der NBA Global Games in der Berliner o2 World die Ehre und mussten prompt in einem Herzschlagfinale gegen die heimischen Basketballer von Alba Berlin eine Niederlage einstecken. In aller letzter Sekunde netzte Alba ein und machte den Triumph über den amtierenden NBA Champion perfekt. Um dieses historische Ereignis festzuhalten, entschied man sich zusammen mit dem Sporthersteller Adidas ein entsprechendes Fan-Shirt anzufertigen. Schnell nahm die Idee konkrete Formen an. 1 000 Exemplare sollen bereits produziert worden sein. Der Aufdruck: „NBA Sieger Besieger. Alba Berlin – San Antonio Spurs 94:93“

Leider allerdings wurde offenbar keine Erlaubnis seitens der NBA eingeholt, die nunmehr aus markenrechtlichen Gründen Einspruch einlegte. In der Konsequenz soll daher ein leicht abgewandeltes Modell angeboten werden. „Bedauerlicherweise wurde seitens Adidas ein falsches Motiv gegenüber unserem Partner Alba Berlin kommuniziert. Schon in Kürze können aber Alba-Fans als Erinnerung an einen unvergesslichen Basketballabend ein Shirt mit dem Aufdruck 94:93 kaufen“, so Adidas-Sprecher Oliver Brüggen.

Die ganze Geschichte manifestiert sich in jedem Fall immer mehr zu einem besonders erinnerungswürdigen Event.

Dennis Cukurov

Dritter Dopingfall bei Astana!

Doping IV

Ein erneuter Dopingfall beim kasachischen Radsportteam Astana lässt bei der UCI nun endgültig die Alarmglocken läuten. Nachdem es bereits die Iglinksi-Brüder erwischt hatte, gab der Radsportweltverband bekannt, dass Ilja Davidenko Ende August positiv auf anabole Steroide getestet worden sei. „Die UCI wird nun die Lizenz-Kommission auffordern, eine komplette Untersuchung des Managements und der Anti-Doping-Politik des Astana ProTeams vorzunehmen“, hieß es nunmehr auf einer Presseerklärung des Verbands. Bereits zuvor äußerte die UCI Bedenken hinsichtlich der künftigen Lizenzierung Astanas.

Astana ist eines der finanzstärksten Teams der ProTour. Seit Gründung machte es zahlreiche Schlagzeilen in Sachen Doping. Bei der diesjährigen Tour de France stellte Astana den Gesamtsieger, Vincenzo Nibali. Bleibt abzuwarten, was die Untersuchungen ergeben werden.

Dennis Cukurov

Hausarrest oder zehn Jahre Haft?

Seil

Der aufsehenerregende Prozess gegen den Paralympics-Star Oscar Pistorius neigt sich dem Ende zu. Die Schlussplädoyers wurden verlesen. Der Strafverteidiger des beinamputierten Sprinters, Barry Roux, sieht Pistorius als Opfer, forderte Hausarrest. Roux hielt vor, die Gefängnisse seien nicht genügend ausgestattet, um der Behinderung des Angeklagten Rechnung zu tragen. Gerrie Nel, der Staatsanwalt, sieht die Sache anders. Er bestritt nochmals das Vorliegen wahrer Reue beim Täter und forderte eine zehnjährige Haftstrafe. Im Übrigen sei Pistorius kein Opfer: „Wir haben Opfer in dem Fall, aber Pistorius ist es nicht.“ Hinsichtlich der Ausstattung der Haftanstalten rief Nel bereits gestern den Chef des Strafvollzugs in den Zeugenstand. Dieser versicherte, dass Pretorias Haftanstalt auf Häftlinge wie Oscar Pistorius vorbereitet sei. Kritischen Fragen seitens Roux musste er allerdings ausweichen.

Es bleibt spannend. Das Strafmaß will die Richterin am Dienstag, den 21. Oktober um 9.30 Uhr bekanntgeben.

Dennis Cukurov